Gemeindechronik der evangelischen Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf

Ihre Entstehung verdankt die evangelische Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf dem Kohlebergbau. Durch die Inbetriebnahme der Zeche Carl-Alexander kamen nach dem ersten Weltkrieg verstärkt evangelische Familien in das ehemals von der Landwirtschaft geprägte Baesweiler. In das zuvor rein katholische Setterich zogen sogar erst in den 50er Jahren in nennenswertem Umfang Protestanten. 1953 begann der Eschweiler Bergwerksverein, in Setterich und Siersdorf Wohnungen zu bauen. Die Neubürger fanden Arbeit in der neu eröffneten Zeche Emil Mayrisch in Siersdorf. Auch für zahlreiche Kriegsflüchtlinge wurde die Gemeinde Heimat.

So umfasst die Gemeindegeschichte vier Abschnitte. Der erste dauerte von 1927 bis 1953: In dieser Zeit wurden die Protestanten in Baesweiler und den umliegenden Dörfern von Alsdorf aus betreut. Zentrum des Gemeindelebens war die Friedenskirche in Baesweiler, die am Reformationstag des Jahres 1927 ihrer Bestimmung übergeben wurde. In einem festlichen Gottesdienst am Reformationstag 2007 feierte unsere Kirchengemeinde diesen 80. Geburtstag. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Gürtler daran, dass neben dem Geburtstag unserer Kirche vor allem auch der Geschichte der Menschen unserer Gemeinde gedacht werden soll:
„Gott hat einen Traum, den er mit uns hier in Baesweiler seit 80 Jahren träumt. Den Traum, wie Menschen zusammen leben können, ohne sich zu streiten.“

Gut 60 Jahre Bestand als zwei Gemeinden

Nach vierjähriger Eigenständigkeit der Baesweiler Kirchengemeinde in den 50er Jahren, dem zweiten Abschnitt, wurde die Gemeinde 1957 in zwei Gemeinden aufgeteilt, da die Zahl der Mitglieder stark angewachsen war. Von 1964 bis 2018 bestanden so die selbständigen Gemeinden Setterich-Siersdorf und Baesweiler nebeneinander. Seit dem 1. Januar 2019 hat mit dem erneuten Zusammengehen der beiden Gemeinden ein neuer "alter" Abschnitt begonnen.

Zentrum des gemeindlichen Lebens in Baesweiler ist seitdem die Friedenskirche mit dem angrenzenden Gemeindehaus. Hier treffen sich die Gruppen und Kreise zu ihren verschiedenen Aktivitäten. Es gibt einen Tanzkreis, einen Literaturkreis, einen Bibelgesprächskreis, die Frauenhilfe, das Männerwerk, einen Handarbeitskreis, einen Kirchenchor, eine Mutter-Kind-Gruppe, einen Helferkreis und manches mehr.

Eine Gemeinde über zwei Kommunen hinweg

Die Gnadenkirche in Setterich wurde 1958 fertiggestellt, die Erlöserkirche in Siersdorf entstand in den Jahren 1961/62. Ein Schwerpunkt des Gemeindelebens in den Bezirken Setterich-Siersdorf ist die Kindergruppenarbeit. Nicht nur ein dreigruppiger Kindergarten, sondern auch mehrere Krabbel-, Vorkindergarten- und Kindergruppen in dem großen Gemeindezentrum der Settericher Gnadenkirche und der kleineren Kirche in Siersdorf sorgen für Leben in der Kirche. Ein weiterer bunter Tupfer im Gemeindeleben: In zwei Gemeindebüchereien halten die Bezirke eine Fülle an Lesestoff für die Gemeindeglieder bereit.

Nach der großen kommunalen Gebietsreform 1972 liegt die evangelische Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf im Gebiet zweier Kommunen: Beggendorf, Baesweiler, Oidtweiler, Altmerberen, Setterich, Puffendorf, Loverich und Floverich gehören zur Stadt Baesweiler (Landkreis Aachen), Siersdorf hingegen wurde in die Kommunalgemeinde Aldenhoven (Kreis Düren) eingegliedert.

Eine ausführliche Chronik des Baesweiler Gemeindebezirks können Sie hier herunterladen